Soziale Investitionsmethoden und deren Erfolgsaussichten

Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Möglichkeiten, wie ein Investor Nachhaltigkeitsgesichtspunkte bei seinen Investitionsentscheidungen berücksichtigen kann:
Positive und negative Screenings, der Best-in-Class Ansatz sowie der Shareholder Activism-Ansatz.

Auswirkungen der verschiedenen Ansätze

Negatives Screening bzw. negative Selektion schließt bestimmte Securities aufgrund von Abwägungen ökologischer oder sozialer Kriterien aus der Gruppe möglicher Investitionsobjekte aus. Bei Investitionen in Aktien gehören hierzu meist sogenannte Sin Stocks, dies sind Aktien von Unternehmen die mit „sündigen Themen“ wie Tabak, Alkohol, Waffen, Glücksspiel oder Pornographie wirtschaften.
Positive Screenings hingegen selektieren Investitionsobjekte denen in der Gesellschaft positive soziale oder ethische Auswirkungen unterstellt werden. Hierzu gehören unter anderem Unternehmen die hauptsächlich in grüne Technologien investieren oder die eine ausgesprochen hohe Mitarbeiterzufriedenheit aufweisen.

Beim Best-in-Class Ansatz wird in jene Unternehmen investiert, die in ihrem Feld führend sind, zum Beispiel in Unternehmen mit geringen Schadstoffemissionswerten bei einem umweltpolitischen Fokus.
Shareholder Activism zielt darauf ab, genügend Unternehmensanteile zu erwerben, um mit dem dadurch gewonnenen Stimmanteile eine nachhaltigere Unternehmenspolitik durchsetzen zu können. Investitionsportfolios können entsprechend dieser drei SRI Methoden unterschiedlich gestaltet werden.

Performance von SRI

Die Performance von Social Responsible Fonds wird kontrovers diskutiert.
Um zu sehen ob sich die Effizienzlinie, die erwartete Rendite und die Volatilität eins Portfolios, durch soziale Investition verändert. In einer Studie wurden 20
Staatsanleihen von Industrienationen ausgewählt. Nach einer Analyse beschränkte sich die Auswertung auf  Portfolios, die ein durchschnittliches SCR Minimum überschreiten.
Die Studie zeigt, dass es möglich ist, ein Portfolio zu bilden, welches ohne eine signifikante Beeinträchtigung des Ertrags-Risiko-Verhältnisses, ein höheres Nachhaltigkeitsrating aufweist.
Zwar wird die Effizienzlinie nach Nordosten verschoben, jedoch ist das Erreichen
eines nachhaltigeren Portfolios zu äußerst geringen Kosten möglich, die Verschiebung kann dabei als nicht signifikant eingestuft werden.
In einer anderen Untersuchung wurde festgestellt, dass sowohl bei Investitionen in Aktien, denen ein positives Screening zu Grunde liegt, als auch bei Investitionen in Sin Stocks übernatürlich hohe Renditen möglich sind. Diese übernatürlichen Renditen erklären sie anhand der Shunned-Stock Hypothesis und Errors-in-Expectations Hypothesis.

Überdurchschnittliche Rendite erzielen

Die Shunned-Stock-Hypothese besagt, dass Sin Stocks überdurchschnittliche Renditen erzielen. Gründe hierfür sind, dass erstens wertorientierte Investoren diese meiden und diese Aktien somit unterbewertet werden. Zweitens müssen diese Unternehmen aus Risikoverteilungsgründen den Shareholdern höhere Kompensationen bieten.
Die Errors-in-Expectations-Hypothese basiert auf Annahmen über Informationsasymmetrien und geht davon aus, dass wertorientierte Investoren vom positiven Einfluss des CSR auf zukünftige Cashflows wissen und deshalb nachhaltige Aktien höhere Risikoadjustierungen aufweisen, als notwendig. Die Märkte reagieren träge auf Einflüsse von CSR, weshalb in der Realität ein wertorientierter Investor hier übernatürlich hohe Renditen erzielen kann.

Studien zeigen eine Korrelation zwischen der Anzahl an eingesetzten Screens und der Performance von den daraus resultierenden Portfolios auf. So zeigen US amerikanische Studien einen relativ linearen Zusammenhang, der verdeutlicht, dass bei steigenden Screeningaktivitäten die Portfoliorendite sinkt. Australische Studien stellen hier einen kurvenförmigen Zusammenhang fest, sodass es durchaus positive als auch negative Einflüsse auf die Performance von Portfolios als Resultat der Anzahl eingesetzter Screenings gibt. So sinkt die jährliche Rendite des Fonds mit steigender Anzahl an Screenings und erholt sich wieder, wenn die Anzahl ein Maximum erreicht. Fonds, die positive Screens einsetzen übertrumpfen diejenigen die keine einsetze in der Performance. Negative Screens mindern die Portfolio Performance dagegen, was im Einklang mit der modernen Portfolio Theorie, die davon ausgeht, dass eine Beschränkung der Auswahlmöglichkeiten von Investitionsobjekten zu einem höheren idiosynkratischen Risiko
und somit zu einer schlechteren Performance führt, steht.

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